Bemalter Dielenboden

Zu einem alten Haus gehört ein Echtholz-Dielenboden!

Das war ganz klar! Mir war außerdem ganz klar, dass ich den Boden in einem Zimmer gern bemalen wollte...! Schon so oft in einer meiner schwedischen Zeitschriften gesehen und bewundert, wusste ich sehr genau, wie es werden sollte...

Wir haben uns recht schnell entschieden, dass der Flur dafür besonders geeignet ist. Zum Einen, weil er als Empfangsbereich gern besonders schön sein darf und zum Anderen, weil dort eine extra Schicht 'Schutz' auf dem Holz sicher nicht schaden kann!

Solche bemalten Holzböden waren früher durchaus üblich. Die Hausbesitzer wollten damit einem gewissen Trend folgen und etwas vorgaukeln, dass sich nur die wirklich allerfeinsten Herrschaften leisten konnten - Steinfliesen...!!!

Genau wie ich es mir vorgestellt habe...!

So haben wir's gemacht:

> Zunächst den Dielenboden verlegt. (Wenn natürlich schon welcher vorhanden ist - um so besser...!)

Wir haben uns für einfache Fichte-System-Dielen entschieden, weil wir sie besonders authentisch finden!

Die Dielen sind mit einem Spezialkleber direkt auf den Estrich geklebt, da dies die beste Wärmeleitfähigkeit bei unserer Fußbodenheizung garantiert.

(Die ist natürlich nicht sehr authentisch, aber dafür irre praktisch...! ;)

Wunderschön! Auch ohne Bemalung...!

(Das ist eine Draufsicht - von oben durch das Treppenauge gesehen...;)

Im 1. Schritt habe ich die Dielen -nach einer gründlichen Reinigung- einmal mit einem stark verdünnten schwarzen Acryllack grundiert.

Das habe ich getan damit an den mit Sicherheit entstehenden Abriebstellen, dunkles, alt wirkendes Holz zum Vorschein kommt und das Ganze ein bisschen mehr 'Seele' hat...

Das war schon sehr merkwürdig, diesen makellosen, wunderschönen Boden so zu überstreichen!

Ich habe mich aus rein praktischen Gründen für Acryllack entschieden.

Eigentlich war ich damit nicht sehr glücklich, wollten wir doch möglichst mit natürlichen, historischen Farben arbeiten...

Da reine Leinölfarbe -die wir gern auch für den Fußboden genommen hätten- aber eine Trocknungszeit von 24 Stunden pro Schicht hat, haben wir uns für das machbarere Übel entschieden...!

So waren die am Abend aufgebrachten Malereien (wenn die Kinder bereits in ihren Betten waren), am nächsten Morgen getrocknet!

Mit der Leinölfarbe hätte ich meine Familie entweder zwei Wochen ausquartieren müssen, oder aber ich hätte warten müssen, bis alle eines Tages ausgezogen sind...! ;)

Nach der schwarzen Grundierung folgten drei Anstriche mit einem Acryllack im Farbton 'Historical White'.

Darauf zeichnete ich mir mit Bleistift mein Muster an.

Dann malte ich die Quadrate in hellgrau - zwei Anstriche.

Ich entschied mich das Muster freihand auszumalen!

Das ganze abgeklebe und dann kriecht die Farbe doch nur unter die Ränder... Am Ende sitzt man dann wieder freihand da, um die herausgequetschte Farbe zu übermalen!

Und außerdem machen kleine Unregelmäßigkeiten diese Arbeit auch wieder authentischer und lebendiger...!

1897 hatten sie auch noch kein Klebeband...! ;)

Nun noch die Safrangelbe Umrandung...

Den Farbton habe ich mir selbst angemischt
- es gab nichts Fertiges, das meinen Vorstellungen entsprach...

Die gelbe Tapete verschwindet noch! Der Flur bekommt am Ende hellgrau gestrichene Wandpaneele und eine historische schwedische Tapete... :)

Auch die Haustür ist nicht mehr blau. Ich habe sie grau gestrichen.

...und als i-Tüpfelchen: der Strich in 'Dining Room Red'...!

FERTIG!!!

(Naja... Zum endgültigen Abschluß trug ich noch zwei Schichten schwedischen 'Golvlack' auf!

Das ist ein spezieller Fußbodenlack auf Acrylbasis; transparent und seidenmatt glänzend - jetzt ist der Boden wirklich erstaunlich strapazierfähig und super zu reinigen!!!)

Ich finde, der Aufwand hat sich gelohnt...!

Der Flur wird bestimmt etwas besonderes, oder...!?

Liebe Grüße!

*julia